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Reichen Sie Ihre Geschichte einDer Walther – kennengelernt haben wir uns 2008, da hat der Robert Reinagl dich und den Karl Stirner zu mir in die Wohnung eingeladen, und wir haben zu viert bei Bier und überbackenen Topfenpalatschinken ein Spiel der Fußball-EM geschaut. Jaja, mir waren damals sehr wohl die Extremschrammeln ein Begriff, aber das, was der Karl und du mit eurem gemeinsamen Projekt Soyka Stirner verwirklicht habt, hat für mich alles bisher Gekannte über den Haufen geworfen. Ich weiß nicht, wer von euch beiden der geniale Musikchemiker war, der diesen Extrakt, dieses Destillat oder den Absud des Wienerliedes, etwas jedenfalls, das ich noch nie zuvor und auch nicht danach zu Gehör bekommen habe und werde, zu erzeugen sich berufen fühlte – es ist einfach wurscht. Du, mein Lieber, mit dem ich so viele Diskussionen erleben durfte, du hast mir eine Welt gezeigt, eine leichtfüßige, zarte Art der Kommunikation – und das vor allem über deine Musik, die sofort das Herz zu berühren imstand war, deren Existenz ich schon lange erahnte und bei dir fand. Für mich bist und bleibst du der virtuose Verwalther eines Schatzes, der einer Sonne gleicht, deren Strahlkraft nie mehr versiegen wird: der Verwalther der Herzensmusik! Leb wohl, du lieber, zarter, respekt- und geheimnisvoller Dickschädel, ich werd’ dich nie vergessen. PS: Der einzige Trost, der bleibt, ist, dass ich deiner Virtuosität irgendwann einmal auf Wolke 7 wieder lauschen kann. Bin schon gespannt, wie sich das anhört, wenn die Engel in die Flügel paschen …
Das erste Mal hörte ich Walther Soyka beim Popfest am Karlplatz, gemeinsam mit dem Willi Resetarits. Das muss eines der ersten Popfeste gewesen sein, mit einer klitzekleines Bühne,aber schon im Teich vor der Karlskirche. Es war ein ganz intimes Konzert und das Akkordeon hat die Wienermusik getragen, umschmeichelt, gehätschelt. Da ist mir Walther Soyka aufgefallen und hat mich immer durch seine herausragenden Begleitung und mit seinen Soli begeistert. Danke!
da ich für ihn und die nonfoodfactory die cd-reihe gestalten durfte, möchte ich betonen, was zuerst einmal für ein angenehmer auftraggeber war. der erste kontakt war schon so easy-going und klar und über die jahre haben wir uns gegenseitig bedingungslos wertgeschätzt. wann immer wir miteinander zu tun hatten war das eine wohltat. walther gehört zu den herzwärmsten menschen und durch ihn habe ich auch die anderen wunderbaren menschen wie martina rittmannsberger und karl stirner kennenlernen dürfen. schön, dass diese menschen mit ihm waren (ich nehme an, er hat sich nur mit ausnehmend netten menschen umgeben, kennengelernt habe ich aber nur karl und martina). walther war von unglaublicher sanftheit und freundlichkeit, ich werde ihn sehr vermissen, wirklich sehr vermissen.
mit absoluter sicherheit, dass das die tatsächlich beste idee und lösung ist, haben wir von der typographischen gesellschaft austria/tga walther und karl jedes mal am ersten tag unseres alle drei jahre stattfindenden typo-symposions auf schloss raabs live zu spielen gebeten. am letzten symposion 2022 auch mit martina — und es waren jedesmal wunderbare konzerte und abende vor internationalem publikum. danke dafür an euch gegangene walther und martina und glücklicherweise noch an dich, lebendem karl !
Ich höre Dich spielen, wo immer Du bist, denn Ich trage Dich weiter in meinem Herzen.
Mein Lieblingsmensch Wir haben uns oft aus den Augen verloren, aber ich bin unendlich froh Dich in deinen wichtigsten Entscheidungen so gut es ging beraten zu dürfen. Der Buchhändler hat Dich, wie so viele Lehrlinge damals hereingelegt, aber genau das hat Dir Deinen Weg geöffnet. Neuwirth war nicht fair zu Dir, auch dieser Bruch hat Deinen Weg geleitet. Non Food, ich fand den Schriftzug im Großhandel so witzig und gleichzeitig fast poetisch, wie schön, dass Du ihn gewählt hast. Spät, als ich bei der Zeit im Bild arbeitete, trafen wir uns endlich wieder und zufällig wohntest Du so nahe bei mir, wie groß war die Freude, auch wenn Du damals verzweifelt warst, dein Leben hat Dir übel mitgespielt. Du wolltest damals mit keinem Musiker mehr zusammen spielen, Du wolltest dich nie mehr verbiegen. Auch in diesem Moment konnte ich Dir einen ordentlichen Schubs geben, ich nannte einige großartige Musiker, die ein ebenso riesiges Herz wie Du hatten und haben. Dein Leben begann endlich zu strahlen, so wie auch von Dir immer ein besonderes Licht ausging. Wie schön, dass Du dann Martina an deiner Seite hattest und jetzt wieder. Spielt auf wo immer ihr seid! Mit deinem Ableben ist in mir soviel zerbrochen, ich bin völlig am Boden zerstört, mag es nicht glauben, kann es nicht fassen. Ich konnte Dich leider auf deinem letzten Weg nicht begleiten, meine Augen sind selten trocken, mein Herz ist zerrissen. So umarme ich Dich hier zum letzten Mal, bis wir uns endlich wieder sehen. Martina Alice Lehmann In ewiger Verbundenheit!
Wieviele Jahre kennen wir uns? Fünfundzwanzig? Oder dreissig? Wann haben wir uns das erste Mal gesehen in der Wienermusik-Szene, mit der ich seit den Dreharbeiten zum Dudlerinnen-Film „Orvuse on Oanwe – Servus in Wien“ eng verbunden bin. Unser erstes gemeinsames Konzert war im Heizhaus in Stammersdorf, einer alten leeren Fabrikhalle am Wiener Stadtrand, die als Kulturraum genutzt wurde. Eine Knöpferlharmonika, ein Laptop (Hannes Raffaseder), eine Jodelstimme – ein musikalisches Experiment Ende der 90er Jahre. Du warst für alles aufgeschlossen, ohne Berührungsängste, fette Beats mischten sich mit deiner Harmonika und meinem Jodeln. Am 2. Schrammelklangfestival in Litschau (2008) spielten wir als ‚Nightlight‘, wir waren für Mitternacht programmiert, spielten allerdings erst um eins oder um zwei. Es war kalt und feucht, das Publikum in Wolldecken eingemummelt und geduldig wartend. Kein Wort der Beschwerde von dir, nicht eine Klage, kein ärgerlicher Blick – so war das Musikerleben, du hast es angenommen in all seinen Facetten und frierend voller Hingabe gespielt. Zu Beginn der Jahrtausendwende folgten einige CD-Produktionen. Es war keine einfache Zeit für dich: du warst weg von deiner Familie, hast mal hier und mal dort gewohnt. Ernährt hast du dich damals hauptsächlich von schwarzem Kaffee und Zigaretten. Manchmal kamst du ins Studio wie eine eine dunkle Wolke, betrübt, still, blass. Dann hast du zu spielen begonnen und es ist hell geworden und warm ums Herz. Auf einigen meiner schönsten Stücke spielst du die Harmonika: Die Intro von ‚Tje-o‘ berührt mich bis heute tief, sie drückt Heimweh und Fernweh gleichzeitig aus, bei der Aufnahme vom Gutruf-Tango habe ich geweint, und der ‚Palazzo Cardiale‘ ist überhaupt eines meiner Lieblings-Instrumentalstücke. „In der unruhigen Wohnung des Herzens ist es nie still, nie still… Das Herz ist ein ewiger Wanderer, zieht durch die Zeit, durch die Zeit“ – wer hätte diese Zeilen von Heinz R. Unger passender begleiten können als du. Dann haben wir uns etwas aus den Augen verloren und gingen unterschiedliche Wege. Auf einer Wanderung bei Gugging hast du mit Martina im Gastgarten der Redlingerhütte gespielt. Wir sassen bei euch am Tisch und durften die Harmonie eurer Musik hautnah erleben. „Welch eine Gnade so gemeinsam musizieren zu dürfen“, habe ich mir gedacht. Ein Tanz nach dem andren floss aus euren Instrumenten in stieg auf in die Baumwipfel. Zuletzt habe ich dich letzten September (2024) bei der Kulturwanderung „Polster-Tour“ von EisenZ*ART getroffen. Du hast mit Karl auf der Hütte oben gespielt, später sassen wir gemeinsam im Wirtshaus. „Es geht mir gut“, hast du auf meine Frage geantwortet. Nie hätte ich gedacht, dass das unsere letzte Begegnung war. Du bist viel zu jung von uns gegangen, das ist unfair, das Leben ist nicht gerecht. Erst Martina, und jetzt du. Du durftest eine Glückseligkeit und Erfüllung in der Musik erleben, wie sie nicht vielen Musizierenden beschieden ist - das ist mir ein Trost in diesem traurigen Augenblick. Du wirst uns Musizierenden unvergesslich in Erinnerung bleiben und ein Teil von dir wird in unserer Musik weiterleben. Lieber Walther, danke dir für deine wunderbare Musik 🙏 Christina
Die Erinnerungen stehen im Brief.
Man ist verändert von der Begegnung mit dir, dem Zuhören deiner Musik, weggegangen. Sie ist durch dich durch gegangen, du hast durch dein Sein sie einfach durch dich durchgelassen, eine silent communion. Dieses (Aus)Wirken kann gar nicht in Worte ausgedrückt werden. Einfach Danke für dein Sein, du hast dich in unser aller Herzen gespielt und lebst somit in uns weiter.
Ich habe mich in seine ruhige, so sanfte und musikalische Musik verliebt, das erste Mal als ich ihn gehört habe. Ruhe genauso sanft und kraftvoll wie du es auf der Erde warst. Obwohl wir uns nicht kannten, hatte ich immer das Gefühl, wir kennen uns und du kennst mich.
Ich hab Walther leider nicht gekannt, aber ich habe ihn im wundervollen Film "Vom ewechn Lem" sagen hören, "ein normaler Mensch" renne davon, wenn er vor einer Menge von Hunderten oder Tausenden schreienden und klatschenden Menschen stehe. So beschrieb er das Spielen auf besonders großen Bühnen, das ihm wohl wenig lag. Ich denke oft an diesen Ausdruck von größter Bescheidenheit, bei dem es darum geht, sich auf die Schönheit der wesentlichen und grundsätzlichen Dinge zu besinnen. Wie etwa auf die Schönheit eines Liedes.
Lieber Walther! Über 15 Jahre warst du in unzähligen Vorstellungen der Rattenfänger von theaterfink. Musikalisches Herz und Frontmann. Du, spielend voraus und alle sind dir gefolgt. Du hast mich gelehrt, einfach zu tun und meine Unsicherheiten beiseite zu lassen. Nie werde ich vergessen, wie du bei den Proben zum "Lechner Edi", für den du auch die Musik komponiert hast und ich den Motor Pepi gespielt habe, zu mir gesagt hast: "Sing mit - du bist eine Maschine, die hat kein Herz, die muss nicht singen können." Das hat so viel gelöst, dann habe ich mich getraut. Wie werde ich dich vermissen! Wer rettet mich jetzt auf der Bühne? Zu wem gehe ich schnell auf eine Sprung mal rüber, wenn ich eine Tschick gewutzelt haben will? Wen lade ich jetzt zum Essen ein, wenn mein Liebster einen Fisch gefangen hat? Wen frage ich um Rat für die passende Musik? Aber die letzten Wochen waren trotzdem auch schön. Und ich glaube, ich habe zwar einen ganz wichtigen Freund verloren, doch auch viele gewonnen. Spiel fest auf da oben - mit Martina, Willi und all den anderen, die voraus gegangen sind. Wir haben nun eine Erbe und es kommt nur drauf an, dass wir es gehörig verwalten, um Soyfer zu zitieren, den du so toll vertont hast! BuSu
Lieber Walther! Über 15 Jahre warst du in unzähligen Vorstellungen der Rattenfänger von theaterfink. Musikalisches Herz und Frontmann. Du, spielend voraus und alle sind dir gefolgt. Du hast mich gelehrt, einfach zu tun und meine Unsicherheiten beiseite zu lassen. Nie werde ich vergessen, wie du bei den Proben zum "Lechner Edi", für den du auch die Musik komponiert hast und ich den Motor Pepi gespielt habe, zu mir gesagt hast: "Sing mit - du bist eine Maschine, die hat kein Herz, die muss nicht singen können." Das hat so viel gelöst, dann habe ich mich getraut. Wie werde ich dich vermissen! Wer rettet mich jetzt auf der Bühne? Zu wem gehe ich schnell auf eine Sprung mal rüber, wenn ich eine Tschick gewutzelt haben will? Wen lade ich jetzt zum Essen ein, wenn mein Liebster einen Fisch gefangen hat? Wen frage ich um Rat für die passende Musik? Aber die letzten Wochen waren trotzdem auch schön. Und ich glaube, ich habe zwar einen ganz wichtigen Freund verloren, doch auch viele gewonnen. Spiel fest auf da oben - mit Martina, Willi und all den anderen, die voraus gegangen sind. Wir haben nun eine Erbe und es kommt nur drauf an, dass wir es gehörig verwalten, um Soyfer zu zitieren, den du so toll vertont hast! BuSu